Die vier magischen Buchstaben – E N D E

Wisst ihr, wie man sich fühlt, wenn man zum allerersten Mal diese vier Buchstaben E N D E unter sein Romanmanuskript schreiben kann? Ich weiß es seit ungefähr einer halben Stunde.

Großartig, berauschend, erleichtert, glücklich und vor allem stolz. Nach dem wochenlangen Schreibmarathon habe ich heute die Rohfassung meines ersten Romans fertig geschrieben. Das waren fantastische Wochen, in denen ich gemeinsam mit meinen Romanfiguren ihre Geschichte entdeckt habe und mich zeitweise einem regelrechten Schreibflow hingeben konnte.

Aber nicht immer lief es so gut. An manchen Tagen war es eine echte Herausforderung, mein Tageswortziel zu erreichen. Das waren die Tage, an denen ich mehr als einmal an mir gezweifelt habe. Solchen Zweifeln darf man jedoch nicht zu viel Raum geben, damit sie sich auf keinen Fall häuslich einrichten.

Deshalb habe ich mir immer wieder gesagt, dass ich im Moment “nur” die Rohfassung schreibe. Eine Fassung des Romans, die einzig und allein für mich und für niemanden sonst bestimmt ist. Diese erste Fassung darf schlecht und holprig sein und ohne diese erste Fassung gibt es kein Material zum Überarbeiten, nichts woran man herumfeilen und schleifen kann. Das hat mir den nötigen Mut gegeben, weiter zu schreiben, ohne groß über das Geschriebene nachzudenken.

Die letzten acht oder neun Szenen waren jedoch eine richtige Herausforderung für mich. Der Schreibprozess wurde immer zäher und ich kam jeden Tag langsamer voran. Erst während der letzten beiden Szenen kam der Schreibflow zurück und ich konnte sie in einem Rutsch runterschreiben.

Die eigentliche Arbeit beginnt allerdings erst jetzt: Das Überarbeiten des Manuskriptes. Der kreative Teil des Romanschreibens ist nun abgeschlossen und ich gehe in ein paar Tagen zum analytischen Teil über. Dann heißt es, aus diesem ungeschliffenen Felsbrocken einen lesbaren Roman zu meißeln.

Ich habe mir während dem Schreiben der Rohfassung bereits jede Menge Notizen gemacht, was ich zum Beispiel noch nachrecherchieren muss, an welchen Stellen ich die Handlung geändert habe und wo mir bereits logische Fehler, über die ich noch einmal nachgrübeln muss, aufgefallen sind.

Aber jetzt wird erst einmal ordentlich gefeiert!