Camp NaNoWriMo 2013 – Ziel erreicht

Heute ist der 29. Juli und vor gut einer Stunde habe ich die Ziellinie des schreibenden Sommercamps erreicht. 50000 Wörter in einem Monat! Wenn das mal kein Grund zur Freude ist! Auf mein Gewinnerzertifikat muß ich anscheinend noch ein paar Tage warten.

Zwischendurch gab es Phasen, in denen die Zeit ganz schön knapp wurde. Doch gerade in den letzten Tagen bin ich einem wahren Schreibrausch verfallen.

Es fühlte sich an, als ob jemand in mir ein Schalter umgelegt hatte. Die Wörter sprudelten förmlich aus mir heraus. Zum größten Teil hängt das vermutlich damit zusammen, dass ich bei den letzten Szenen meiner Roman-Rohfassung angekommen bin. Auch hier kann ich das Ziel bereits am Horizont sehen und die Aussicht, in wenigen Tagen die magischen vier Buchstanden “Ende” schreiben zu können, beflügelt mich scheinbar zu Höchstleistungen. Wie praktisch ist es da, dass ich seit einer Woche Urlaub habe.

Was habe ich nun aus dem Camp NaNoWriMo mitgenommen?

Ich konnte meine tägliche Schreibroutine weiter ausbauen und festigen. Der Alltag versuchte hartnäckig mir Tag für Tag von Neuem einen Strich durch die Rechnung zu machen. Ich habe ihm die kalte Schulter gezeigt und gesagt: Mit mir nicht! Auch wenn es an manchen Tagen kaum der Rede wert ist, was ich an Zeit zum Schreiben freischaufeln kann, völlig ohne ein paar Wörter geschrieben zu haben, würde mir inzwischen eindeutig etwas fehlen.

Ohne eine gute Vorplanung ist es sicherlich schwierig, in relativ kurzer Zeit ein Manuskript von 50000 Wörtern zu schreiben. Da ich mir für jede einzelne Szene eine Karteikarte mit allen wichtigen Daten und Inhalten zur jeweiligen Szene angelegt habe, wusste ich stets, was ich als nächstes zu schreiben hatte. Ich denke ohne einen solchen Fahrplan, ist die Gefahr groß, sich in eine Sackgasse zu schreiben, aus der man nur sehr schlecht oder schlimmstenfalls gar nicht mehr herauskommt.

Der Austausch mit anderen Autoren während dem Schreiben ist unglaublich wichtig. Zu wissen, dass andere Autoren ebenfalls mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben, macht Mut und der gegenseitige Ansporn motiviert ungemein. An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an alle, die mir Mut gemacht haben und mich unterstützt haben.

Inwieweit es nun sinnvoll ist, ein 50000-Wörter-Manuskript in 30 bzw. 31 Tagen runterzureißen, bleibt Geschmackssache.

Ich vertrete durchaus die Meinung, dass man die Rohfassung eines Romans so schnell wie möglich runterschreiben sollte. Aber es ist auch kein Beinbruch, wenn man zwei oder drei Monate daran schreibt.

Ich für meinen Teil werde als tägliches Schreibziel an meinen 1000 Wörtern festhalten, auch wenn ich in den letzten vier Wochen mehr geschafft habe. Vermutlich werde ich auch in Zukunft an einigen Tagen mehr als 1000 Wörter schreiben können, umso besser. Aber meine Erfahrung hat gezeigt, dass ein zu hoher Druck sich negativ auf das Geschriebene und auf die Laune auswirken kann. Es gab in den letzten vier Wochen Tage, an denen die Wörter partout nicht geschrieben werden wollten. An diesen Tagen empfand ich das Schreiben als Qual und ich habe den größten Blödsinn geschrieben, den es später in der Überarbeitung auszubessern gilt.

Jeder muss für sich sein eigenes Limit finden, mit dem er zwar gefordert, aber nicht überfordert ist, um noch einen halbwegs brauchbaren Text zu schreiben.

Mit wachsender Schreibroutine kann ich mit Sicherheit mein persönliches Limit auch nach oben verschieben.

Alles in allem hatte ich jedoch viel Spaß, in ein paar Tagen beende ich hoffentlich meine Roman-Rohfassung und ich werde auch im November zum NaNoWriMo wieder antreten. Wer weiß, vielleicht fallen mir bis dahin die 50000 Wörter schon wesentlich leichter.

Nachtrag vom 05. August 2013:

Heute konnte ich mir endlich mein Gewinner-Zertifikat „abholen“ und ausdrucken. Es wird natürlich einen Ehrenplatz über meinem Schreibtisch bekommen 🙂

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Camp NaNoWriMo 2013

Camp NaNoWriMo 2013

Was sind eure Erfahrungen im (Camp) NaNoWriMo? Habt ihr zum ersten Mal mitgeschrieben oder seid ihr schon länger dabei?