Frühlingsgrüße – Kraft tanken und Inspiration sammeln

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Endlich Frühling! Ich habe heute den Schreibtisch verlassen und diesen wunderbaren Sonnentag genutzt, um neue Kraft zu tanken und Inspirationen zu sammeln. Bewaffnet mit meiner Kamera und meinem Notizbuch ging es in einen nahe gelegenen Vogelpark, aus dem ich euch … Weiterlesen

Schreibmusik

Ist es sinnvoll, sich beim Schreiben mit der passenden Hintergrundmusik in die richtige Stimmung versetzen zu lassen? An dieser Frage scheiden sich die Geister. Die einen finden Musik beim Schreibprozess absolut störend und sie möchten sich nicht durch die Klänge ablenken lassen.

Für die anderen gehört Musik einfach zum Schreiben dazu. Erst die zur Szene passenden Klänge lassen eine optimale Stimmung aufkommen, um den Text so emotional wie möglich zu schreiben.

Ich kann beide Seiten sehr gut verstehen, denn ich habe Tage, an denen mich jegliches Geräusch, so auch Musik, stört und Tage, an denen ich klangliche Untermalung brauche, um passende Bilder vor meinem Auge entstehen zu lassen.

Musik hat einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf unseren Körper und seine Befindlichkeit. Sie wirkt unmittelbar auf die Herzfrequenz und den Pulsschlag. Dies beeinflusst wiederum den Blutdruck und die Gehirnaktivität, sowie der Atemrhythmus, der Sauerstoffverbrauch, ja sogar unser Stoffwechsel und das Schmerzempfinden reagieren auf Musik. Denn die musikalischen Klänge wirken besonders auf die Nebenniere und die Hypophyse und beeinflussen somit unseren Hormonhaushalt. Die normalen Körperfunktionen laufen bei einer Herzfrequenz von 72 Schlägen pro Minute ab. Bei schnellen, lauten und aggressiven Klängen mit einem Tempo von über 120 Schlägen pro Minute (bpm) wird Adrenalin an den Körper abgegeben, bei ruhigen und sanften Tönen mit weniger als 72 bpm Noradrenalin.

Jeder hat es schon mal erlebt, dieses Gefühl, wenn uns Musik eine prickelnde Gänsehaut beschert.

Wer sich von Musik beim Schreiben inspirieren lassen möchte, sollte darauf achten, dass er welche auswählt, die zur geplanten Szene passt. Sie sollte die gegenwärtigen Emotionen und Stimmungen widerspiegeln, um einen höchstmöglichen Effekt zu erzielen.

Natürlich ist hier vieles Geschmackssache. Der eine steht auf klassische Musik, der andere mag ausschließlich epische Filmmusik, ein anderer steht auf harten Rock. Hier lohnt es sich, ein bisschen herumzuprobieren und auch mal etwas für sich Untypisches zu hören und dabei genau auf seinen Körper zu achten. Was löst die Musik gerade in mir aus? Wie fühle ich mich?

Ich möchte euch ein paar Anregungen geben für verschiedene Situationen in euren Romanen.

Möchtet ihr beispielsweise eine Szene schreiben, in der Wut und Aggressionen vorherrschen, dann bietet sich Beethovens Egmont Ouvertüre an. Aber auch Tschaikowskys 5. Sinfonie oder das Klavierkonzert Nr. 1 von Brahms sind so energiegeladen, dass sie eine wütende und aggressive Stimmung klanglich näher bringen können.

Möchtet ihre eine traurige Szene schreiben, mit tiefen Emotionen, bieten sich Gitarrenballaden von Gary Moore, Axel Rudi Pell oder Eric Clapton geradezu an.

Ich persönlich greife bei emotionsgeladenen Szenen sehr gern auf Filmmusik zurück, am liebsten auf Kompositionen von Hans Zimmer, Klaus Badelt und John Williams.

Musik kann aber noch viel mehr, als uns im Empfinden einer bestimmten Stimmung zu unterstützen. So kann Barockmusik im Allgemeinen gegen inneres Chaos und Schreibblockaden eingesetzt werden. Dies lässt sich auch sehr leicht erklären. Barockmusik ist in ihrem Aufbau sehr klar strukturiert und geordnet und kann daher auch das Chaos in unserem Gehirn ordnen und somit Schreibblockaden lösen. Geeignet wäre hier beispielsweise Bachs Cembalokonzert.

Um Müdigkeit und Lustlosigkeit zu vertreiben, eignet sich Bachs Brandenburgisches Konzert Nr. 5 und daraus der 2. Satz sehr gut. Eine wahre Energiequelle!

Auch die Komponisten der Wiener Klassik (Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart) fördern die Konzentration und Gedächtnisleistung.

 

Welche Erfahrungen habt ihr mit Schreibmusik gemacht?